„Gerade im ländlichen Raum ist eine gut funktionierende ÖPNV-Anbindung an die notwendige Infrastruktur sowie weiterführende Verkehrsknoten wichtig. Die Entwicklung wirtschaftlich tragfähiger Mobilitätsdienste für diesen Raum kann nachhaltig eine angespannte Situation in Ballungszentren entspannen“ betont der Projektleiter Daniel Tittel von der FI Freiberg Institut GmbH.
Ziel des Projektes ist ein E-Shuttle im Quartier der Wohnungsgenossenschaft „Glück auf“ Ehrenfriedersdorf eG zu etablieren und soziale Assistenzdienstleistungen, welche durch den Fahrer des Shuttles erbracht werden, mit On-Demand Mobilität zu verbinden, die bis zur Haustür genau routen kann. Durch die individuelle Berücksichtigung von nutzerabhängigen Steigzeiten soll gleichzeitig eine hohe Pünktlichkeit erreicht werden. Der Betrieb des Shuttles setzt zudem Anreize für ein selbstbestimmtes Mobilitätsverhalten und verhilft dem ländlichen Raum zu steigender Wohnraum-Attraktivität.
Durch die Erweiterung des Dienstleistungs- und Serviceangebotes durch die Wohnungsgenossenschaft in Kooperation mit den Partnern soll die Mieterbindung erhöht werden und ein soziales Quartiersmanagement durch einen dauerhaft verfügbaren Ansprechpartner – in Form des Assistenten – für Mieter implementiert werden. Somit wird das ländliche Quartier deutlich gestärkt. Dazu trägt auch die Vernetzung in der Region durch zahlreiche Haltepunkte aus den Kategorien Wohnen, Soziales, Handel, Kommune, Freizeit, etc. Bei.
Das Projekt SHIQ wird viele Akteure aus dem kommunalen Bereich, der Mobilität, des Handels uvm. in Ehrenfriedersdorf mit einbeziehen, um ein gemeinsames nachhaltiges Modell zu verwirklichen. Im Fokus des Projektes liegt die Altersgruppe 65+. Die Zielstellung ist hier, eine Erhöhung der Mobilität und der sozialen Interaktion dieser Mietergruppe und damit die Ermöglichung des Verbleibens in der eigenen Wohnung zu gewähren. Dadurch soll auch ein volkswirtschaftlicher Nutzen entstehen. Daneben werden im Projektverlauf auch andere Zielgruppen, wie beispielsweise Kinder, Familien oder Berufstätige geprüft.
Unser intermodales Mobilitätssystem SHIQ macht das Wohnen im ländlichen Raum attraktiv. Aspekte wie Mietpreissteigerung, urbane Verdichtung und Feinstaubbelastung können im ländlichen Raum einfacher gelöst werden. Gleichzeitig bleiben beeinträchtigte Menschen länger mobil – die stationäre Pflege kann in spätere Lebensphasen verschoben werden. Die bis 2022 gesetzlich geforderte Barrierefreiheit im ÖPNV kann durch den geplanten Assistenten auch praktisch umgesetzt werden.