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22. Jun 2020
/ Germany
Mit digitalen Lösungen zum rentablen ÖPNV
Mobilität ist häufig noch immer ein ressourcenintensives Unterfangen – und das in jeglicher Hinsicht: Zu viele Autos auf der Straße bringen eine hohe Umweltbelastung mit sich, lose getaktete Fahrpläne bedeuten zum Teil einen immensen Zeitverlust und zu große Gefäße sowie Leerfahrten – vor allem in ländlichen Regionen und zu Randzeiten – fordern ihren finanziellen Tribut.
Für die Betreiber öffentlicher Verkehrssysteme kann das in letzter Konsequenz sogar heißen, dass sie drauflegen müssen. Gleichzeitig brauchen wir in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels mehr denn je flächendeckend nachhaltige und öffentliche Verkehrsangebote, die eine echte Alternative zum motorisierten Individualverkehr darstellen können.  

Einen Ausweg aus der Kostenspirale können dabei neue, digitale Lösungen sein. Denn diese können, optimal eingesetzt, signifikant die Effizienz eines Systems steigern und damit die Kosten senken. Wann welche Lösung Sinn macht und in welchem Gebiet diese ihr größtes Potential entfaltet, kann eine datenbasierte Mobilitätsanalyse verraten.  

 Digitalisierung als Effizienz-Booster 

Drei Beispiele für die Integration digitaler Lösungen als echte Effizienz-Booster stellen wir im Folgenden vor. 

  1. Echtzeit-Daten zur passgenauen Betriebssteuerung

Vernetzung ist das Stichwort der Digitalisierung. Sei es das Fahrzeug selbst, die nächste Ampel oder die ÖPNV-App: In einer Welt der permanenten Kommunikation ist alles und jeder immer und überall miteinander in Kontakt. Das kann vor allem in puncto Effizienz unschlagbare Vorteile haben. Denn eine in Echtzeit ablaufende Kommunikation inklusive der Übermittlung wichtiger Daten und Informationen ermöglicht auch ein simultanes Eingreifen, zum Beispiel wenn es zu Verzögerungen im Betriebsablauf kommt oder die Zahl der Passagiere kurzfristig signifikant höher oder niedriger ist. So lässt sich das Angebot auch spontan ideal auf die Nachfrage anpassen – für den Kunden ein Erlebnis höchster Servicequalität, für den Betreiber die Chance maximaler Effizienzsteigerung.  

  1. Ridepooling dank intelligenter Algorithmen

Gemeinsam fährt es sich am besten – und so macht Ridepooling nicht nur zugunsten der Umwelt, sondern vor allem auch mit Blick auf die nötigen Ressourcen, positiven Bündelungseffekte und maßgeblichen Einsparungspotentiale Sinn.  

Vor allem für Gebiete, die aufgrund unregelmäßiger oder zu geringer Nachfrage zuvor nicht oder nur sehr lückenhaft an den klassischen ÖPNV angeschlossen werden konnten, kann Ridepooling die optimale Lösung sein.  

  1. On-Demand-Mobilität

Planung ist die halbe Miete? Stimmt! Bei all der Planung sollte jedoch vor allem eins nicht verloren gehen: Flexibilität. Gerade in einer Zeit, die so schnelllebig ist wie keine andere, ist Flexibilität ein ausschlaggebendes Argument bei vielen Entscheidungen. Und so überzeugen derzeit vor allem Lösungen, die auf Abruf verfügbar sind. Netflix, Spotify und Co. können hiervon ein Lied singen. Wieso also nicht auch Mobilität „on demand“ denken?  

On-Demand-Lösungen ermöglichen die Bereitstellung von Mobilität im Einklang mit der tatsächlichen Nachfrage. Vor allem in Randzeiten, zum Beispiel als bedarfsgerechter Nachtverkehr, kann diese Umstellung ein echter Effizienz-Kick sein.  

Je nach Ausgestaltung der digitalen Neuerung können die Effizienz-Effekte größer oder kleiner sein. Gleichzeitig kann dabei entweder die Frage nach mehr Effizienz auf der Kostenseite oder bei der Servicequalität im Fokus stehen. Auf jeden Fall lohnt es sich aber, das bestehende ÖPNV-Angebot einmal datenbasiert unter die Lupe zu nehmen und nach Optimierungspotentialen Ausschau zu halten.  

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Nachgefragt bei Milena Akemann

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Milena ist als Technical Product Managerin im Mobility Analytics & Consulting Team tätigt. Zu ioki ist sie über ein Praktikum im Anschluss an ihr Mathematikstudium gekommen. Als Mathematikerin hat sie eine Leidenschaft für alles rund um das Thema Optimierung und es war ihr wichtig, ihre Fähigkeiten zukunftsgestaltend einzusetzen. Über ein Seminar an der Uni zum Thema mathematische Verkehrsplanung hat sie dann die Mobilität für sich entdeckt.

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