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Autonomes Fahren gilt seit Jahren als einer der Trends in der Mobilitätsbranche. Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom aus dem Jahr 2021 können sich 99,8 Prozent der befragten Personen vorstellen, ein autonomes Verkehrsmittel zu nutzen*. Aber was bedeutet es eigentlich, wenn Automobilhersteller die ersten Systeme für hochautomatisiertes Fahren auf Level 3 auf die Straße schicken und im ÖPNV in Deutschland ab 2023 autonome Shuttles der Stufe 4 auf Abruf den ÖPNV verstärken?  

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21. Mrz 2023
/ Germany
Was ist eigentlich… Stufe 1-5 des autonomen Fahrens?

Stufe 1: Assistiertes Fahren  

In der niedrigsten Stufe ist der Fahrer/ die Fahrerin für das Führen des Fahrzeuges verantwortlich und muss jederzeit selbstständig den Verkehr und die Umgebung im Blick behalten. Dabei unterstützen Assistenzsysteme wie der Tempomat, der automatische Spurhalteassistent oder ein Abstandsassistent, um den Sicherheitsabstand zu anderen Fahrzeugen nicht zu unterschreiten. Man nennt diese Stufe auch assistiertes Fahren.

Stufe 2: Teilautomatisiertes Fahren  

In der zweiten Stufe kommen weitere technische Unterstützungen hinzu, die das Fahrzeug teilweise selbst ausführen kann. Dafür werden unterschiedliche Systeme miteinander kombiniert, wie zum Beispiel der Spurhalteassistent und der Abstandshalter. Der Fahrer oder die Fahrerin ist weiterhin jederzeit für das Fahrzeug und seine Bewegungen verantwortlich und muss diese überwachen. Lenkassistenten und Einparkhilfen sind klassische Aufgaben, die unter das teilautomatisierte Fahren der Stufe 2 fallen.

Stufe 3: Hochautomatisiertes Fahren 

In den ersten beiden Stufen muss der Fahrer/ die Fahrerin den Verkehr im Blick haben, in der nun dritten Stufe übernimmt die Technologie im Fahrzeug vorübergehend diese Aufgabe. Der Fahrer kann sich in bestimmten Situationen anderen Dingen als dem Autofahren widmen, muss aber nach Aufruf das Steuer wieder übernehmen. Wann und unter welchen Bedingungen das stattfindet, legt der Hersteller zuvor fest.

Stufe 4: Vollautomatisiertes Fahren 

Beim vollautomatisierten Fahren wird der Fahrer/ die Fahrerin zum Beifahrenden. Zeitweise kann die komplette Steuerung des Fahrzeuges abgegeben werden, die Insassen können in dieser Zeit zum Beispiel schlafen, lesen oder sich unterhalten, ohne sich auf die Umgebung zu konzentrieren. Dieser Zustand ist nur in bestimmten Fahrmodi wie auf der Autobahn oder dem Parkhaus möglich. Die Technik ist so weit fortgeschritten, dass das Fahrzeug Notsituationen rechtzeitig erkennt und entsprechend handelt. Ein menschliches Eingreifen ist weiterhin möglich, wenn Pedale oder ein Lenkrad verbaut sind.

Stufe 5: Autonomes Fahren  

In der Königsklasse, der Stufe 5, kommen wir zum eigentlichen autonomen Fahren. Das Fahrzeug fährt vollkommen selbstständig, ohne das Zutun eines Menschen. Eingebaute Sensoren und künstliche Intelligenz führen alle Entscheidungen durch – unabhängig und in allen Verkehrssituationen. Die Software des Fahrzeugs übernimmt die Verantwortung und es kann nicht mehr auf einen menschlichen Fahrer zurückgegriffen werden. Der Fahrer/ Die Fahrer kann und muss nicht mehr eingreifen, u.a. auch weil weder Lenkrad noch Pedale verbaut sind.

Einen ausführlichen Beitrag zur Spitzenklasse unter den Autonomen Fahrstufen haben wir hier zusammengestellt: https://ioki.com/was-ist-eigentlich-level-5/ 

* Bitkom (2021): Wachsendes Vertrauen in autonome Fahrzeuge, Link: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Wachsendes-Vertrauen-autonome-Fahrzeuge

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