/ Reading: 3 min.

22. Nov 2023
/ Germany
Was ist eigentlich … eine Mobilitätsstation?
Mobilitätsstationen, auch Mobility Hubs genannt, sind öffentlich zugängliche Orte, an denen verschiedene Verkehrsmittel und Sharing-Dienste aufeinandertreffen. Das können S- und U-Bahnhöfe im städtischen Kontext sein, aber auch eine Bushaltestelle auf dem Land, an der Leihräder zur Verfügung stehen oder wichtige Buslinien kreuzen. An diesen Punkten können Menschen leicht von einem auf ein anderes Verkehrsmittel umsteigen. Mobilitätsstationen fördern eine effiziente und nachhaltige Mobilität, indem sie unterschiedliche Mobilitätsdienste als Dienstleistung, als Mobility-as-a-Service (MaaS), anbieten. Das Konzept lässt sich von der Bushaltestelle bis hin zu großen Mobility Hubs z.B. mit einer Kombination aus On-Demand-Verkehren, Carsharing-Stationen oder E-Rollern beliebig ausweiten.
Fallbeispiel: Die Reise von Julia zur Arbeit  

Um das Konzept der Mobility Hubs in der Praxis zu veranschaulichen, betrachten wir folgendes Beispiel aus dem Alltag: 

Julia, die in einem Vorort lebt und im Stadtzentrum arbeitet, nutzt täglich die Vorteile eines Mobility Hubs. Ihre Reise beginnt mit einer Fahrradfahrt zum Bahnhof, wo sie ihr Fahrrad in einem vorgesehenen Bereich parkt, und auf die Regionalbahn umsteigt, die sie zum zentralen Verkehrsknotenpunkt in der Stadtmitte bringt. Dort angekommen, nutzt sie für die letzte Strecke einen E-Roller. Diese multimodale Reisekette spiegelt die Stärken der Mobilitätsstationen wider: Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit. 

Mobilität neu gedacht: Mobility Hub Stuttgart-Vaihingen  

Die Deutsche Bahn fördert aktiv Innovationen, wie der erste DB Mobility Hub in Stuttgart-Vaihingen zeigt. Vor der Umsetzung wurde ioki damit beauftragt, den tatsächlichen Bedarf zu berechnen, um die ideale Größe der Mobilitätsstation und des Angebots zu ermitteln. Umgesetzt wurde das Projekt gemeinsam mit DB BahnPark, Smart City | DB und der S-Bahn Stuttgart. Ziel war es, die Nutzung von E-Scootern, Fahrradverleih und E-Mopeds nahtlos in die Wege der Reisenden zum und vom Bahnhof einzubinden. Dabei standen die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer im Vordergrund. Der S-Bahnhof Stuttgart-Vaihingen bot ideale Bedingungen für das Pilotprojekt, unter anderem durch die bereits etablierte Stuttgart Mobility App und eine geografische Lage, die den Einsatz von Sharing-Angeboten begünstigt. 

Das Projekt in Stuttgart-Vaihingen ist Teil eines größeren Trends in Deutschland, wo Mobility Hubs zunehmend die urbane und ländliche Mobilität bereichern. Ein frühes Beispiel ist Bremen mit der Einführung der ‚Mobil.Punkt‘ Stationen im Jahr 2003. In Berlin fördert das Jelbi-Projekt ähnliche Entwicklungen, indem es verschiedene Mobilitätsdienste mit dem Angebot der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verknüpft. 

Neuester Artikel

Nachgefragt bei Henrik Umnus

Nachgefragt bei Henrik Umnus

Die kürzlich verkündete Partnerschaft zwischen ioki und Vesputi verspricht Innovationen im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen. Fahrgäste können dadurch ihre Fahrkarten nun direkt in den On-Demand-Apps von ioki kaufen. Aber wie sieht das in der Realität eigentlich aus? Wir haben mit Henrik Umnus gesprochen, Geschäftsführer der Verkehrsbetrieb Greifswald GmbH. Vor einem Jahr ging der On-Demand-Service „Friedrich“ in Greifswald auf die Straßen und befördert seither die Fahrgäste ohne festen Fahrplan. Nun haben diese die Möglichkeit, ihre Fahrkarten für den ÖPNV direkt in der On-Demand-App zu buchen. Viel Spaß beim Lesen!

Verwandte Artikel

Was ist eigentlich… New Mobility?

Was ist eigentlich… New Mobility?

„New Mobility“, auf Deutsch „neue Mobilität“, wird oft auch als “Smart Mobility” bezeichnet und ist ein Sammelbegriff für viele Innovationen rund um das Thema Technologie und Mobilität. Diese neuen Mobilitätsangebote kombinieren die Digitalisierung mit der klassischen Mobilität und nutzen dabei die Vorteile des Internets. New Mobility Angebote sind unter anderem Bikesharing, On-Demand-Verkehre, Ride Hailing und Smart Parking. 

Was ist eigentlich… On-Demand-Mobilität?

Was ist eigentlich… On-Demand-Mobilität?

On-Demand-Mobilität bezeichnet ein technologiegestütztes und gemeinsam genutztes Mobilitätsangebot. Statt nach vorgeschriebenen Linienrouten, Fahrplänen und festen Haltestellen, folgen On-Demand-Verkehre einem keinem Fahrplan, fahren auch virtuelle Haltepunkte an und fahren unterschiedliche Routen. Die Fahrzeuge fahren auf Abruf und nach Bedarf, sprich „on demand“. Die Buchung erfolgt in der Regel per App, zudem sind Buchungen per Telefon und/oder per Webbrowser möglich. On-Demand-Mobilität verknüpft dabei die Verlässlichkeit des konventionellen öffentlichen Verkehrs (ÖPNV) mit der flexiblen Verfügbarkeit des privaten Pkw.