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31. Jan 2024
/ Germany
Navigation im Linienbus: Woher weiß der Bus, wo er lang fahren soll? ioki Route App
Wer schon mal in einer fremden Stadt unterwegs war oder auch zuhause schnell von A nach B kommen will, kennt es: Kurz eine Navigations-App wie Google Maps oder Apple Maps starten, Start- und Zielort eingeben und schon geht es los. Wenn eine Straße oder ein Fußweg gesperrt ist, zeigen die Apps alternative Wege an. Mit dem Linienbus ist das nicht so einfach, hier muss man die Abmessungen des Busses und die Haltestellen mit den Fahrgästen gleichermaßen mitdenken. Aber wie funktioniert das bei einem Linienbus? Woher wissen die Busfahrerinnen und Busfahrer eigentlich, wo die Buslinie langführt und vor allem, was passiert, wenn Baustellen den regulären Weg versperren?

Diese Frage haben wir uns auch gestellt und herausgekommen ist ioki Route. Das neueste Mitglied der ioki Produktfamilie wurde für die spezifischen Anforderungen im Linienbusbetrieb entwickelt und besteht aus einer Navigations-App und einer Anwendung für das Routenmanagement. Alles digital und in Echtzeit. Denn was sich nach einem Einzelfall anhört, kommt tatsächlich häufiger vor:

  • Doppeldeckerbusse, die unter Unterführungen stecken bleiben, weil die Fahrerin oder der Fahrer von der eigentlichen Route abgekommen ist,
  • Busse, die Haltestellen nicht anfahren, weil die Fahrerin oder der Fahrer die Strecke der Buslinie (noch nicht) so gut kennt, oder weil Haltestellen wegen einer Baustelle verlegt wurden,
  • Spontane Anpassungen von Linienführungen, weil ein Unfall oder ein Unwetter es erfordert, etc.

In diesem Blogbeitrag konzentrieren wir uns auf die Navigations-App für die Busfahrerinnen und Busfahrer, kurz: ioki Route App. Neben der Navigations-App umfasst ioki Route auch ein Administrations-Tool für Disponenten (ioki Route Control). Dieses stellen wir in einem anderen Blogbeitrag vor.

Aus unseren On-Demand-Verkehren wissen wir, wie wichtig es ist, dass Fahrerinnen und Fahrer die App einfach bedienen können. Für das Design der ioki Route App sind unsere UX-Designerinnen und -designer in einem Linienbus mitgefahren. Dort haben sie Busfahrerinnen und Busfahrer in ihrer täglichen Arbeit begleitet. Herausgekommen ist eine einfach zu bedienende App, die die Kolleginnen und Kollegen im Busbetrieb ab Tag 1 nutzen können. Die ioki Route App herunterladen, einmalig mit der lokalen Routendatenbank verbinden, Bustyp und Buslinie wählen und schon kann es los gehen. Was es dafür braucht? Nur ein Android-Smartphone!

 

ioki Route App

Dabei orientiert sich die ioki Route App an Navigations-Apps, die man aus dem Privatleben kennt: Auf dem Smartphone-Bildschirm zeigen Pfeile die Richtung an und eine Stimme weist den Fahrenden den Weg. Ein wichtiger Punkt für die Betriebsplanung, denn bisher konnte das Personal in erster Linie auf solchen Strecken eingesetzt werden, auf denen die Fahrerinnen und Fahrer vorher eine intensive Schulung durchlaufen haben. Das bedeutet: Je mehr Linien- und Streckenverläufe ein Verkehrsunternehmen bedient, desto mehr Schulungen sind nötig. Eine detaillierte Orts- und Linienkenntnis wird durch ioki Route nicht mehr zwingend vorausgesetzt. Die App übernimmt die Navigation und warnt automatisch bei Gefahrenstellen, wie Engstellen oder niedrigen Brücken. Das wird umso wichtiger, wenn beispielsweise das Fahrpersonal für erkrankte Kolleginnen oder Kollegen einspringt oder die Verkehrsleitung die Routenführung in kürzester Zeit anpassen muss. ioki Route ist nicht auf den klassischen Linienbusverkehr beschränkt, sondern eignet sich auch explizit für den Schienenersatzverkehr oder Busnotverkehre, bei denen es auf eine schnelle Einrichtung und Bedienung temporärer Routen ankommt.

Mit ioki Route wird die Kommunikation zwischen Fahrpersonal und Verkehrsleitung einfacher, schneller und vor allem digitaler. Die Schulungszeiten verringern sich. Die App sorgt zudem dafür, dass Fahrerinnen und Fahrer flexibler dort eingesetzt werden können, wo sie dringend gebraucht werden. Das schafft für Mitarbeitende und Verkehrsunternehmen mehr Flexibilität in der Personalplanung. Eine fahrerfreundliche Organisation steigert die Zufriedenheit und Attraktivität des Berufsbilds. Denn: Busfahrerinnen und Busfahrer sind als Rückgrat für einen attraktiven, klimafreundlichen und nachhaltigen ÖPNV unerlässlich!

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