Was ist Ridepooling?
Beim Ridepooling teilen sich mehrere Fahrgäste bei einer Fahrt ein Fahrzeug und werden auf Anfrage flexibel zwischen Haltepunkten befördert. Es gibt keine fixen Abfahrtszeiten und keine fixen Haltestellen – quasi eine Mitfahrgelegenheit im ÖPNV. Ein Beispiel:
- Jana möchte von a nach b. Jetzt.
- Denny möchte von c nach b. Jetzt.
Beide haben eine ähnliche Abfahrtzeit, das gleiche Ziel und Dennys Abholpunkt liegt auf der Route zum Zielort. Also werden diese beiden Fahrten zusammengefasst, gepoolt.
Dies ist zugleich der Unterschied zum Ridehailing, bei dem eine Fahrt von Start bis Ziel durchgängig durchgeführt werden muss. Zwischendurch darf kein weiterer Fahrgast zusteigen, das kennen die meisten vom Taxi. Klassischerweise wird Ridepooling mit On-Demand-Verkehren angeboten.
Warum ist Ridepooling aus deiner Sicht so wichtig für die Mobilitätswende?
Ich bin überzeugt davon, dass Ridepooling-Angebote eine wichtige Rolle in der Verkehrswende spielen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil, um die Klimaziele Deutschlands und der EU zu erreichen, weil wir mit ihnen mehr Menschen aus dem Auto raus, rein in den ÖPNV holen können. Ridepooling-Angebote sind nicht nur für die Fahrgäste eine gute Sache, sondern auch für die Verkehrsunternehmen, die sie anbieten.
Vorteile aus Kundensicht:
- Ridepooling ist flexibler als der reguläre öffentliche Nahverkehr, da die Fahrgäste nicht an einen Fahrplan gebunden sind.
- Die Zugänglichkeit wird erhöht, da man nicht zu weit entfernten Haltestellen laufen muss.
- Es ist einfach und komfortabel via App buchbar und bezahlbar.
Vorteile aus ÖPNV-Sicht:
- Vorhandene Ressourcen, wie Fahrzeuge, können nachhaltig eingesetzt werden
- Ein erweitertes Angebot durch Ridepooling verbessert die Attraktivität für neue und bestehende Fahrgäste.
- Digitale Angebote und die bessere Verfügbarkeit machen den ÖPNV auch für bisherige Nicht-Nutzende attraktiv.
- Mobilität in die Fläche bringen: Ridepooling-Verkehre ermöglichen den Anwohnern in ländlichen Regionen eine flexible Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, wo ein bedarfsgerechter, regulärer ÖPNV-Linienverkehr aus verschiedenen Gründen kaum realisierbar ist.
- Alles in Allem sind Ridepooling-Verkehre eine gute und sinnvolle Ergänzung zum ÖPNV. Sei es in der Nacht, um Schwachlastzeiten zu bedienen oder am Tag, um besonders viel frequentierte Stunden flexibel und bedarfsgerecht bedienen zu können.
Wie funktioniert der Ridepooling-Ansatz bei ioki?
Unsere ioki Plattform für On-Demand-Verkehre ist eine Ridepooling-Software. Mit unserer Hilfe können Verkehrsunternehmen Ridepooling-Verkehre anbieten. Aber die Software kann auch andere Verkehrskonzepte digitalisieren: Das reicht vom beschriebenen komplett digitalen On-Demand-Verkehr über Anrufsammeltaxi-Verkehre oder Rufbusse hin zum klassischen Buslinienbetrieb.
Jeder Betreiber, der die ioki Software nutzt, kann die Art und Weise des Pooling selbst festlegen. Das ist wichtig, weil die Ausprägung des Poolings einen Einfluss darauf hat, wie schnell jemand an sein Ziel kommt. Wenn jede Fahrt gepoolt werden soll, werden mehr Zwischenstopps erzeugt, damit weitere Personen zusteigen können. Es gibt jedoch genau so Verkehre, bei dem der Betreiber bewusst entscheidet, dass nicht jede Fahrt gepoolt werden muss.
Um genau diese Diversität bei den Anforderungen an einen Ridepooling-Service gerecht zu werden, ist die ioki Software konfigurierbar. So können wir auf die individuellen Anforderungen der Verkehrsunternehmen eingehen.
Welche zukünftigen Entwicklungen und Trends siehst du im Bereich Ridepooling?
Flexible Ridepooling-Verkehre sind vergleichsweise „jung“ und müssen sich immer noch beweisen. Jedoch ist der Trend eindeutig: in Europa gibt es mittlerweile über 300 ausgerollte Ridepooling-Verkehe. Die Verkehre zeigen eindeutig, dass sie eine nachhaltige Ergänzung zum ÖPNV sind und Fahrgäste dieses Angebot gerne nutzen.
Etwas weiter in die Zukunft gedacht, wird das Thema Autonomes Fahren Ridepooling-Verkehre weiter voranbringen. Die Verkehre können in einer gewissen Skalierung kosteneffizienter angeboten werden und haben damit auch für den ÖPNV eine noch höhere Attraktivität. Eine Win-Win-Situation für den Anbieter und die Fahrgäste.