Weg vom Silo-Denken: Mobilität als Ökosystem
Die Zeit Konferenz Neue Mobilität hat es deutlich gemacht: Es geht nicht mehr um einzelne Verkehrsmittel, sondern um ein vernetztes System. Oder wie es Raphael Gielgen formulierte: Wir müssen „die ganze Küche verlassen“ und über den Tellerrand hinausblicken. Jedes Verkehrsmittel – vom PKW über das Fahrrad bis zum ÖPNV – hat seinen Platz. Aber: Unsere Aufgabe ist es, diese Bausteine intelligent zu verknüpfen, um für alle eine effiziente und nachhaltige Mobilität zu schaffen.
„Die Mobilitätswende ist das Beste, was Autofahrern passieren kann.“
Dr. Anjes Tjarks, Senator der Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende
Daten als Motor der Mobilität
Um eine effiziente und nachhaltige Mobilität zu ermöglichen, bedarf es datenbasierter Angebote. Aber: Daten entfalten erst ihren Wert, wenn sie geteilt werden. Das findet noch nicht ausreichend statt. Wir müssen daher eine neue Haltung zum Datenaustausch finden, damit alle davon profitieren können. Offene Systeme und Standards sind der Schlüssel, um Mobilitätsdienste attraktiver und vor allem finanzierbar zu machen. Das gilt für einen Fernbus-Anbieter wie Flixbus genauso wie für Bikesharing oder für uns im
ÖPNV-Ridepooling.
Autonomes Fahren im ÖPNV als Fokusthema
Ein Fokusthema der vergangenen Woche war die Einbindung von Autonomen Fahren in den ÖPNV. Schon zu Beginn der Woche diskutierten rund 50 Stakeholder aus Politik, Industrie, ÖPNV, Wissenschaft und Verbänden über Kooperationen auf dem IAA MOBILITY Roundtable 2025 „Modellregionen für autonomes Fahren“.
Wer wissen wollte, wie autonomes Fahren im ÖPNV heute schon aussieht, der kam am Open Space der Zukunft Nahverkehr nicht vorbei. Dort war ein KIRA-Fahrzeug ausgestellt. KIRA steht für KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre und wird derzeit mit der On-Demand-Software von ioki in Darmstadt und im Kreis Offenbach als Ergänzung zum ÖPNV eingesetzt wird. Nur ein paar Meter weiter konnten sich die Besucherinnen und Besucher über MINGA informieren, und nutzten diese Möglichkeit auch intensiv zum Austausch. Im Rahmen von MINGA soll ein On-Demand Ridepooling Dienst im Ballungsraum München entstehen, für den ioki die Platform liefert.
Denn wie Anjes Tjarks treffend im Rahmen der Zeit Konferenz Neue Mobilität bemerkte: „Die Mobilitätswende ist das Beste, was Autofahrern passieren kann“, da sie den Verkehr effizienter gestaltet. Autonomes Ridepooling bietet hier eine Lösung, insbesondere im ländlichen Raum, um den Fahrermangel zu adressieren und den ÖPNV wirtschaftlicher zu machen.
Was bleibt von der Mobilitätswoche?
Die Diskussion in München der letzten Woche haben erneut gezeigt, dass die Zukunft der Mobilität eine Gemeinschaftsleistung ist. Wir müssen:
- Die Perspektive wechseln: Raus aus der Silo-Denke und rein in die Vernetzung.
- Mutig sein: Nicht nur über Machbarkeit reden, sondern machen und ausprobieren.
- Den Menschen in den Mittelpunkt stellen: Technologie ist nur ein Werkzeug. Der Erfolg misst sich daran, wie sie das Leben der Menschen einfacher und nachhaltiger macht.
Mit unseren digitalen Lösungen für den ÖPNV liefern wir als ioki wichtige Bausteine für diese vernetzte, lebenswerte und zukunftsfähige Mobilität. Wir müssen die Küche des ÖPNV verlassen und uns fragen, wie wir Mobilität als Teil des gesellschaftlichen Lebens neu gestalten. Das erfordert Mut, klare politische Zielsetzungen und die Bereitschaft von öffentlichen wie privaten Partnern, zusammenzuarbeiten.
Wir sind bereit, diesen Weg gemeinsam mit unseren Partnern zu gehen. Und vielleicht gehört ja im kommenden Jahr auch wieder ein ÖPNV-Ticket zum Messeticket der IAA, damit aus der Auto-Messe auch wirklich eine Mobilitätsmesse wird. „It’s All About Mobility“.