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2. Mrz 2023
/ Germany
NACHGEFRAGT bei Fabian Heil, Postauto AG
Seit Anfang 2023 bietet die PostAuto AG ihren Mitarbeitenden in Bern einen Mitarbeitendenverkehr auf Abruf an. Höchste Zeit für ioki insights einen Blick in die Schweiz zu werfen, wie nachhaltige und sinnvolle Mobilität für Mitarbeitende aussehen kann. Als Gesprächspartner stand uns Fabian Heil, Leiter Markteinführung bei PostAuto AG, zur Verfügung.
Herr Heil, mit Kollibri startete der erste On-Demand-Verkehr der PostAuto AG bereits im Jahr 2018. In der Zwischenzeit sind weitere On-Demand-Verkehre hinzugekommen, warum jetzt ein Mitarbeitendenverkehr auf Abruf? Was ist die Idee hinter dem Verkehr?

Die Post hatte für die Mitarbeitenden an der Berner Engehaldenstraße für den Transfer zum und vom Bahnhof seit vielen Jahren einen Personalbus in Einsatz. Das Postauto mit rund 40 Plätzen wurde vor allem zu Pendlerzeiten am Abend genutzt. Seit dem 1. Februar 2023 haben wir nun den Wechsel auf ein On-Demand-Angebot vollzogen. Der Fahrplan des fahrplangebundenen Postautos war für den Arbeitskontext recht starr und fuhr im Halbstundentakt. Hinzukam, dass während der Corona-Pandemie viele unserer Beschäftige aus dem Home Office arbeiteten und wir den Bus in dieser Zeit pausieren mussten. Mittlerweile nutzen wieder mehr Beschäftigte das Angebot, durch Teilzeit oder mehr Home Office-Anteil war der Bus insbesondere freitags schwach ausgelastet. Der neue, kleine Minibus mit dem Namen „Engehalde-Shuttle“ hat jetzt einen Elektroantrieb und fährt nur bei Bedarf. Das ist umweltfreundlicher und passt sich flexibel den Nutzenden an.

Der „Engehalde-Shuttle“ ist weit mehr als nur ein neues, digitalisiertes Mobilitätsangebot für unsere Mitarbeitenden. On-Demand ist ein wichtiges Element unserer strategischen Stoßrichtung „Öffentlicher Verkehr der Zukunft“. PostAuto ist auf dem Schweizer Markt der führende Anbieter von On-Demand-Lösungen auf der Straße: Wir haben im vergangenen Jahr diverse digitale On-Demand-Angebote umgesetzt und auch 2023 werden neue Projekte hinzukommen. Es ist deshalb wichtig, dass wir als Mitarbeitende diese Form der Mobilität selbst testen und uns davon überzeugen können.

Das Projekt ist für uns als PostAuto wichtig, da wir auch anderen Unternehmen ähnliche On-Demand-Verkehre anbieten. Gerade mit solchen Angeboten können Unternehmen ihre Standortattraktivität verbessern und nachhaltiger unterwegs sein. Bestenfalls steigen dadurch einige Arbeitnehmende für ihre Arbeitsweg sogar vom Auto auf den öV um.

Inwiefern unterscheidet sich der Mitarbeitendenverkehr auf Abruf von den öffentlichen On-Demand-Verkehren von PostAuto?

Zwischen dem internen PostAutoverkehr und On-Demand-Verkehr als Teil des öV gibt es keinen Unterschied in der Bedienung. Die Nutzerinnen und Nutzer können alle Angebote bequem und schnell per App buchen.

Im Fall des „Engehalde-Shuttles“ wird der Verkehr vom Arbeitgeber finanziert, dadurch ist das Angebot für die Mitarbeitenden kostenfrei. Es sind aber auch andere Preismodelle denkbar, so wie es der Arbeitgeber wünscht.

Wie wird der Verkehr von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angenommen? Wie sind die Reaktionen? 

Die Rückmeldungen sind bis dato durchwegs positiv. Sogar anfängliche Skeptiker sind in der Praxis vom Angebot begeistert. Zudem schätzen die Mitarbeitenden den Kontakt mit dem Fahrpersonal. Besonders freut mich persönlich der Austausch zwischen den Mitarbeitenden: Statt im eher anonymen Grossbus, sitzt man vielleicht neben unserem CEO und kommt so mit ihm ins Gespräch.

Wie kommen Sie zur Arbeit und wie sieht für Sie die (Mitarbeitenden-)Mobilität der Zukunft aus?

Ganz unterschiedlich: Ich wähle immer spontan das Verkehrsmittel. Manchmal ist dies das E-Bike, an anderen Tagen laufe ich und nun nutze ich natürlich auch den „Engehalde-Shuttle“ für meinen Arbeitsweg. Die Mitarbeitenden-Mobilität der Zukunft ist für mich nicht an ein Verkehrsmittel gebunden, sondern ist eine Kombination von verschiedenen Mobilitätslösungen, die auf intelligente und flexible Weise miteinander verbunden sind.

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