ioki | Website Systembild | Logo negativ

/ Reading: 3 min.

17. Mai 2019
/ Deutschland
Autonome Shuttles in Karlsruhe
Die erste und letzte Meile schließen

In Karlsruhe hat sich das FZI Forschungszentrum Informatik das Ziel gesetzt, “Elektrische, vernetzte und autonom fahrende Elektro-Mini-Busse im ÖPNV” – auch bekannt als “EVA-Shuttles”, zu realisieren. Mit dem Projekt soll eine neue Mobilitätslösung geschaffen werden, die Menschen die Möglichkeit bietet, ein individuell maßgeschneidertes Angebot zu buchen. Ziel ist es, “die erste und letzte Meile von der Haltestelle bis zur Haustür” zu schließen.

In der Pressemitteilung des FZI verkündigte der Projektleiter Professor Dr.-Ing. J. Marius Zöllner die positive Nachricht

„Wir freuen uns, im Projekt EVA-Shuttle einen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben. Die Ausschreibung für die Beschaffung von Basisfahrzeugen ist abgeschlossen. Die Fahrzeuge werden bereits in den nächsten Monaten erworben.“

Der Fahrzeughersteller EasyMile erhält Zuschlag

Somit ist, nach der abgeschlossenen Ausschreibungsphase, einer der ersten Schritte in der Projektvorbereitung erledigt. Zahlreiche Hersteller aus Deutschland und aus dem europäischen Ausland hatten sich um die Ausschreibung beworben. Dabei war das Unternehmen EasyMile mit seinem Angebot erfolgreich und erhielt den Zuschlag.

Für das Projekt werden drei elektrisch-betriebene Fahrzeuge des Typs: “Easymile EZ10 Gen2‘“ erworben. Davon sollen zwei Fahrzeuge aus Projektmitteln finanziert und das weitere von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) bereitgestellt werden. In nur wenigen Wochen ist der Start des Konsortiums geplant, da die Lieferung der ersten Shuttles bereits im Juli eingehen soll. Die autonomen Fahrzeuge müssen dann im nächsten Schritt für den Betrieb im öffentlichen Verkehr tauglich gemacht werden.

Wie der FZI Vorstand in der Pressemitteilung betont, werden die Fahrzeuge deshalb ab Juli von den Konsortialpartnern mit den folgenden Komponenten ausgestattet:

„Um im Mischverkehr bestehen zu können, benötigen die Fahrzeuge zusätzliche Sensoren und automatisierte Fahrfunktionen, die ein umfassendes Verständnis der Fahrzeugumgebung und ein angepasstes Verhalten ermöglichen.“

Testbetrieb ab Anfang 2020 geplant

Der Testbetrieb soll Anfang 2020 mit den neuen Shuttles erfolgen. Dabei wird genauer untersucht, inwiefern das neue Angebot ÖPNV-Nutzern künftig mehr Möglichkeiten und Komfort bietet

Ein innovatives Forschungsprojekt mit mehreren Beteiligten

An der Entwicklung des Verkehrskonzeptes in Karlsruhe arbeiten, gemeinsam mit dem FZI Forschungszentrum als Konsortialführer, die Robert Bosch GmbH, die Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH, die TÜV SÜD Auto Service GmbH und die Bahn-Tochter ioki GmbH. Zudem begleiten die INIT GmbH, die Stadt Karlsruhe und der Karlsruher Verkehrsverbund / Albtal-Verkehrs-Gesellschaft das Projekt. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Forschungsprogramms “Automatisiertes und Vernetztes Fahren” mit 2,32 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und hat eine Laufzeit von 27 Monaten.

Weitere Informationen unter: FZI Forschungszentrum Informatik

Bild (alle Rechte vorbehalten): EasyMile

Neuester Artikel

Nachgefragt bei Julian Renninger (SBB) und Christine Mauelshagen (Swiss Transit Lab)

Nachgefragt bei Julian Renninger (SBB) und Christine Mauelshagen (Swiss Transit Lab)

Ende November 2024 haben der Kanton Zürich und die SBB ein Pilotprojekt zum automatisierten Fahren im öffentlichen Verkehr im Furttal bei Zürich angekündigt. Das Swiss Transit Lab übernimmt die Leitung und wir als ioki liefern die On-Demand-Software für das Zukunftsprojekt. In unserem neusten “Nachgefragt bei“ sprechen wir mit den Projektverantwortlichen Julian Renninger (SBB) und Christine Mauelshagen (Swiss Transit Lab) über das jüngste Vorhaben für automatisierte Mobilitätsangebote im öffentlichen Verkehr in der Schweiz.

Verwandte Artikel

Was ist eigentlich ein Zukunftsbahnhof

Was ist eigentlich ein Zukunftsbahnhof

Zukunftsbahnhöfe sind moderne Mobilitätsdrehkreuze, die weit über die klassische Funktion eines Bahnhofs hinausgehen. Die Deutsche Bahn entwickelt bundesweit Bahnhöfe zu diesen innovativen Mobility Hubs, die auf drei Haupteigenschaften ausgerichtet sind: kundenorientiert für mehr Attraktivität, leistungsstark für mehr Reisende und nachhaltig in Bau und Betrieb. Im Rahmen dieses gezielten Modernisierungsprogramms werden ausgewählte Bahnhöfe nach einheitlichen Standards zu attraktiven Mobilitätsknotenpunkten entwickelt.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Anruf-Sammel-Taxis und ÖPNV-Taxis?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Anruf-Sammel-Taxis und ÖPNV-Taxis?

Flexible Mobilitätslösungen wie Bedarfsverkehre werden immer wichtiger – besonders dort, wo klassische Linienverkehre nicht wirtschaftlich betrieben werden können. Zu den Bedarfsverkehren gesellen sich häufig auch die Begriffe Anruf-Sammel-Taxi (AST) und ÖPNV-Taxi. Doch was unterscheidet diese Angebote?