/ Reading: 3 min.

26. Apr 2019
/ Deutschland
Im Trend: Bus und Bahn fahren
Immer öfter lassen Menschen das Auto zuhause stehen und nutzen stattdessen Bus und Bahn, um von A nach B zu kommen. Die Zeiten, in denen das eigene Auto als zentrales Beförderungsmittel galt, scheinen zunehmend in die weite Vergangenheit zu rücken, denn in Deutschland ist man immer mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.

Im Handelsblatt spricht man von einem konstanten Wachstum der ÖPNV-Nutzung. Seit 2004 habe es 11,4 Milliarden Fahrten im Nahverkehr gegeben, davon seien 5,3 Milliarden Fahrten von Bussen, 4,1 Milliarden Fahrten auf Straßen, Stadt- und U-Bahnen und 2,7 Milliarden auf Schienen verrichtet worden.

Auch in einer Pressemitteilung des VDV wird deutlich: Gerade in Städten und Ballungsräumen verzichtet man bewusst auf den eigenen Pkw.

Lieber zum nächsten Bahnhof fahren als ins eigene Fahrzeug steigen? 10,4 Milliarden Menschen entschieden sich für die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.

Eine gut besetzte S-Bahn, ein voller Bahnsteig -– eine Situation die viele schon erlebt haben, doch selbst dieser Gedanke scheint Menschen vor der Nutzung des Nahverkehrs nicht abzuschrecken. Ganz im Gegenteil, spricht man heute schon von einem Fahrgastrekord:

“2018 sind die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erneut gestiegen. Insgesamt nutzten im vergangenen Jahr 10,4 Milliarden Kunden Busse und Bahnen und sorgten damit im einundzwanzigsten Jahr hintereinander für ein Rekordergebnis bei den Verkehrsunternehmen. Der Fahrgastzuwachs fiel mit plus 0,6 Prozent allerdings deutlich geringer aus als in den Jahren zuvor.“

Der VDV Präsident Ingo Wortmann versteht die ÖPNV Bilanz als Erfolg, erkennt aber das Wachstum der Fahrgäste als Herausforderung, weil man längst an Kapazitätsgrenzen stößt. Da die Fahrgastanzahl schneller als der Ausbau der Verkehrsmittel und -wege wächst, sei vorgesehen in mehr Personal, mehr Fahrzeuge und Instandhaltungskosten zu investieren.

Rund fünf Milliarden Euro seien erforderlich, um die Infrastrukturen des ÖPNV weiter zu modernisieren und auszubauen. Die direkte Finanzierung wird dabei vorrangig über die Fahrschein Einnahmen vorgenommen.

Aus diesem Grund erklärt Wortmann, sei eine Fahrpreissenkung zum jetzigen Zeitpunkt unpassend, da vorerst eine Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel und des Angebots angestrebt werden müsse, um die Masse an Fahrgästen befördern zu können. In diesem Jahr habe es eine eher leichte Preiserhöhung gegeben, da das Mobilitätsangebot weiterhin für alle Bürger finanziell tragbar bleiben soll. Momentan kostet ein Einzelticket durchschnittlich 2,65 € – ein Preis, den viele Bürger bereit sind zu zahlen. Welche Auswirkungen vergünstigte Fahrscheine haben können, zeigte sich am Zuwachs von Bahnreisen: Statistiken zufolge sei der Anstieg von 4,0 Prozent “Streckenerweiterungen und Sonderticket Aktionen” zuzuschreiben. Fest steht, dass der Trend sich immer weiter in die Richtung des öffentlichen Personenverkehrs entwickelt und man diesen durch zusätzliche Reize im Angebot motivieren kann.

ÖPNV Bilanz des VDV:

  • Jeder Bürger fährt jährlich 138-mal mit Bus oder Bahn
  • 43 Prozent der ÖPNV-Kunden sind in den 20 größten deutschen Städten unterwegs
  • Bus- und Bahnfahren liegt im Trend – weil das Nahverkehrsangebot sukzessive verbessert und ausgebaut wird
  • schneller, effizienter, günstiger und umweltschonender als mit Bus und Bahn kann man in den Städten nicht unterwegs sein

Neuester Artikel

Nachgefragt bei Henrik Umnus

Nachgefragt bei Henrik Umnus

Die kürzlich verkündete Partnerschaft zwischen ioki und Vesputi verspricht Innovationen im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen. Fahrgäste können dadurch ihre Fahrkarten nun direkt in den On-Demand-Apps von ioki kaufen. Aber wie sieht das in der Realität eigentlich aus? Wir haben mit Henrik Umnus gesprochen, Geschäftsführer der Verkehrsbetrieb Greifswald GmbH. Vor einem Jahr ging der On-Demand-Service „Friedrich“ in Greifswald auf die Straßen und befördert seither die Fahrgäste ohne festen Fahrplan. Nun haben diese die Möglichkeit, ihre Fahrkarten für den ÖPNV direkt in der On-Demand-App zu buchen. Viel Spaß beim Lesen!

Verwandte Artikel

Einsteigen, bitte! Nächster Halt: autonomes Fahren

Einsteigen, bitte! Nächster Halt: autonomes Fahren

ioki hat sich im Bereich des autonomen Fahrens bereits als Vorreiter etabliert und einige Meilensteine für den deutschen Markt gesetzt, vom Testbetrieb auf geschlossenem Gelände bis hin zur Verknüpfung eines On-Demand-Buchungssystems mit autonom fahrenden Fahrzeugen. Im März 2021 wurde das „Gesetz zum Autonomen Fahren“ im Bundestag vorgestellt, was klar zeigt: Die Thematik bekommt nicht nur bei Mobilitätsgestaltern, sondern auch auf politischer Ebene ein stärkeres Gewicht. Im vorgestellten Gesetzesentwurf wurden rechtliche Rahmenbedingungen für ein vollautomatisiertes Fahren in bestimmten Bediengebieten festgelegt. Darüber hinaus sollen weitere Investitionen in Forschung und Entwicklung des Bereichs fließen, um die Mobilität der Zukunft sicherer, umweltfreundlicher und vor allem nutzerzentriert zu gestalten. „Deutschland wird als erstes Land weltweit autonome Fahrzeuge aus den Forschungslaboren auf die Straße holen“, sagt Bundesminister Andreas Scheuer1 – daran arbeitet ioki bereits seit mehreren Jahren und zeigt sich als hier voranschreitender Innovator.

Warum Verkehrsplanung agil sein muss

Warum Verkehrsplanung agil sein muss

Mobilität ist ein hochkomplexes Konstrukt, bestehend aus unterschiedlichsten Puzzle-Teilen und abhängig von diversen Einflussgrößen. Spätestens seit Beginn der professionellen Planung öffentlich ausgerichteter Mobilitätsangebote sehen sich Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen gleichermaßen mit einer Vielzahl an Fragen und Antwortmöglichkeiten konfrontiert.