Wer an die Zukunft der Mobilität denkt, der sieht vor seinem inneren Auge junge Menschen in futuristischen Robotaxis durch Wolkenkratzerschluchten rasen. In der Realität fahren die meisten autonomen Projekte nicht mit schnittigen Robotaxis in deutschen Metropolen. Stattdessen bewegen sich behäbig aussehende Kleinbusse, sog. People Mover, in kleineren Städten und im ländlichen Raum durch schmale Gassen und über Marktplätze. So zum Beispiel in Bad Birnbach. Der kleine Ort im niederbayerischen Bäderdreieck, der eigentlich für sein Thermalbad bekannt ist, lockt seit 2017 nicht nur Wellnessgäste an, sondern auch Fans und Expertinnen neuer Mobilität. Der Grund dafür ist ein kleines, kastenartiges Gefährt mit einer Spitzengeschwindigkeit von nur 15 km/h: es handelt sich um den ersten autonomen Linienbus Deutschlands!
It’s all about that database – mit der Mobilithek sind alle Mobilitätsdaten an einem Ort
Gute Nachrichten für alle Beteiligten im Kosmos Mobilität: Seit dem 1. Juli 2022 heißt es eine für alle: Eine Plattform zum Austausch aller relevanter Mobilitätsdaten. Möglich macht das die Mobilithek. Dieser neue zentrale, einheitliche und benutzerfreundliche Zugang des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) löst die bisherigen Plattformen „Mobilitäts Daten Marktplatz“ und „mCLOUD“ ab.
NACHGEFRAGT bei Hanna Kops
Hanna Kops ist Head of Experience bei Transport for London. Sie leitet das digitale Designteam, das für die Erlebnisstrategie, die Innovation und das Design über alle digitalen Kanäle für eines der größten Verkehrssysteme in den UK verantwortlich ist.
Mobilitätsdatenverordnung
Im vergangenen September gab es den Startschuss für die großflächige Nutzung von Mobilitätsdaten in der Verkehrsplanung. Der Bundesrat hat sich auf ein in Kraft treten der Deutschen Mobilitätsdatenverordnung geeinigt. Durch die neue Verordnung ist es möglich, deutschlandweite Mobilitätsdaten auf dem s.g. Mobilitäts Daten Marktplatz (MDM), zur Verfügung zu stellen und diese dort abzurufen. Für Unternehmen aus dem Mobilitätssektor bedeutet die neue Verordnung den Zugang zu Datensätzen, die weit über den einfachen Aushangfahrplan hinausgehen. Endkunden profitieren von neuen, datengetriebenen Mobilitätskonzepten, die passgenau auf die tatsächlichen Mobilitätsbedürfnisse zugeschnitten sind.
Mobilitätsdaten als Treibstoff für innovative Verkehrskonzepte
Der Wunsch nach flexiblen, nachhaltigen und vor allem zeitgemäßen Mobilitätslösungen ist heute so laut wie noch nie zu vor. Die Digitalisierung und damit einhergehend die Nutzung von Daten treibt die Weiterentwicklung genau dieser Mobilitätslösungen voran. Komplexe Analysemodelle ermöglichen es, Daten verschiedener Quellen miteinander zu verknüpfen, Datenmengen auszuwerten und Ergebnisse in Echtzeit zu erhalten. Mobilitäts- und Verkehrsdaten sind somit der Treibstoff für einen bedarfsgerechten, automatisierten und vor allem kundenzentrisch ausgerichteten ÖPNV. Doch inwiefern verändern digitale und datenbasierte Anwendungen den Sektor des öffentlichen Verkehrs?
NACHGEFRAGT bei Tyll Diebold
Tyll Diebold ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Verkehrsplanung und Logistik an der TU Hamburg. Er hat das Projekt ioki Hamburg von Anfang an wissenschaftlich mitbegleitet und vor Kurzem die Studie „On-Demand-Angebote als Bestandteil des ÖPNV“ veröffentlicht. Nach seinem Master of Science in „Logistik, Infrastruktur und Mobilität“ an der TU Hamburg im Jahr 2016, war er zunächst für ein Jahr in einem Ingenieurbüro tätig, ehe er zur Promotion an die TU Hamburg zurückkehrte.
Mobility as a Service: Volle Fahrt voraus in Richtung Verkehrswende
Ist von der Verkehrswende und der damit verbundenen Restrukturierung des ÖPNV die Rede, kommt man um die Begrifflichkeit „Mobility as a Service“, kurz MaaS, nicht herum. Doch was ist „MaaS“ eigentlich genau und wie kann der digitale Ansatz dabei helfen, die Verkehrswende weiter nachhaltig voranzutreiben?
Digitale Schiene und Schienenersatzverkehr On-Demand
In Deutschland sollen bis 2025 bis zu 125 Schienenkilometer modernisiert werden. Während der Modernisierung müssen die Fahrgäste von der Schiene auf den Schienenersatzverkehr (SEV) umsteigen. So auch die Fahrgäste der S-Bahn Stuttgart, während dort in diesem Sommer die Stammstrecke modernisiert wird. Trotzdem ist dieser SEV anders, denn: Am Wochenende und in den Wochenendnächten heißt es Stammstrecke offline – S-Bahn On-Demand online.
Großbritanniens Busmarkt – Potentiale nutzen, Innovationen etablieren
Die nationale Busstrategie Englands „Bus Back Better“ besagt, dass im Jahr 2019/20 in England rund 4,07 Milliarden Fahrten mit dem Bus unternommen wurden. Dies entspricht mehr als doppelt so vielen Fahrten wie mit der Bahn. Egal ob zur Arbeit, zur Bildungseinrichtung oder in der Freizeit: der Bus ist in Großbritannien das ÖPNV-Transportmittel Nummer 1. Jedoch ist auch hier nicht alles Gold was glänzt. Trotz der hohen Nachfrage gibt es Verbesserungspotentiale im Hinblick auf die Angebotsqualität, Fahrpreise, Auslastung und Effizienz von Busverkehren. Die offenen Handlungsfelder sind vor allem auf den deregulierten Markt für Busdienste zurückzuführen.
Die Zukunft ist grün
An den 150,7 Millionen Kundenfahrten der Deutschen Bahn im vergangenen Jahr lässt sich erkennen, dass vielen Menschen eine nachhaltige Fortbewegung wichtig ist. Die DB nimmt eine entscheidende Rolle ein, wenn es darum geht die Zukunft der Mobilität klimafreundlich zu gestalten. Um diese Rolle anforderungsgerecht zu erfüllen, verbindet unser Mutterkonzern Ökonomie, Soziales und Ökologie miteinander.
Digitale Mobilitätslösungen aus Europa, für Europa
Der Mobilitätswandel in Europa muss durch zeitgemäße, digitale und innereuropäische Plattformlösungen vorangetrieben werden, um einen echten Mobilitätsmehrwert aus Europa für Europa zu erschaffen. Dieser Mehrwert kann nur durch die Entwicklung ganzheitlicher Softwarelösungen entstehen, die Aufgabenträgern sowie (Verkehrs-)Unternehmen die verkehrsträgerübergreifende, multimodale Integration neuer Mobilitätsformen ermöglicht.
Einsteigen, bitte! Nächster Halt: autonomes Fahren
ioki hat sich im Bereich des autonomen Fahrens bereits als Vorreiter etabliert und einige Meilensteine für den deutschen Markt gesetzt, vom Testbetrieb auf geschlossenem Gelände bis hin zur Verknüpfung eines On-Demand-Buchungssystems mit autonom fahrenden Fahrzeugen. Im März 2021 wurde das „Gesetz zum Autonomen Fahren“ im Bundestag vorgestellt, was klar zeigt: Die Thematik bekommt nicht nur bei Mobilitätsgestaltern, sondern auch auf politischer Ebene ein stärkeres Gewicht. Im vorgestellten Gesetzesentwurf wurden rechtliche Rahmenbedingungen für ein vollautomatisiertes Fahren in bestimmten Bediengebieten festgelegt. Darüber hinaus sollen weitere Investitionen in Forschung und Entwicklung des Bereichs fließen, um die Mobilität der Zukunft sicherer, umweltfreundlicher und vor allem nutzerzentriert zu gestalten. „Deutschland wird als erstes Land weltweit autonome Fahrzeuge aus den Forschungslaboren auf die Straße holen“, sagt Bundesminister Andreas Scheuer1 – daran arbeitet ioki bereits seit mehreren Jahren und zeigt sich als hier voranschreitender Innovator.
Neuester Artikel
Nachgefragt bei der Modellregion Saarland
Wie lässt sich der öffentliche Nahverkehr fit für die Zukunft machen? In der Modellregion Saarland werden genau dafür innovative Mobilitätslösungen getestet. Mit ihrer datenbasierten Analyse hat das Mobility Analytics & Consulting Team von ioki entscheidende Impulse geliefert, um nachhaltige und praxisnahe Konzepte voranzutreiben. Noch Fragen zur Modellregion? Wir schon. Daher haben wir sie hier gestellt: