Mobilitätswende jetzt! Mobilität der Zukunft in Hessen
65 Millionen Tonnen Co2-Emissionen weniger bis 2030 – dieses Klimaziel hat sich die Bundesrepublik Deutschland für den Verkehrssektor gesetzt. Mehr Elektromobilität, ein modernisiertes Schienennetz und mehrere Milliarden für den Ausbau des ÖPNV sollen dazu beitragen, dass die Mobilität in Deutschland klimafreundlicher wird.
Doch welche Maßnahmen werden auf Landesebene getroffen, damit Bürgerinnen und Bürger klimafreundlich mobil sind bei weniger umweltschädlichem Verkehr? Was tut sich beim Ausbau des ÖPNV, der Reaktivierung von Bahnstrecken und bei der Einrichtung von Fahrradwegen? Diesen und weiteren Fragen gehen wir in unserer neuen Reihe „Mobilitätswende jetzt!“ nach. Dabei zeigen wir wegweisende Mobilitätsprojekte aus den einzelnen Bundesländern als Beispiel für eine erfolgreiche und nachhaltige Verkehrswende in Deutschland.
Bus, Bahn, On-Demand-Verkehr, Taxi: Digitale Lösungen machen Mobilität im ländlichen Raum flexibler
Flexible Shuttlelösungen dank App-basierter Technologien sind ein wichtiger Schlüssel für die Verbesserung der Mobilitätsversorgung im ländlichen Raum. Auf den ersten Blick erscheinen On-Demand-Verkehre als Konkurrenz für das Taxigewerbe. Auf den zweiten Blick bieten sie eine Möglichkeit auf der Digitalisierung des mobilen Gewerbes aufzusetzen und das Potenzial dieser Mobilitätsform für Taxi und Aufgabenträger gleichermaßen zu nutzen. Taxiunternehmen schließen insbesondere in ländliche Regionen die Lücke zwischen öffentlichen Personennahverkehr und einer autozentrierten Mobilität. On-Demand-Verkehre lassen sich effizient und datenbasiert anhand des tatsächlichen Mobilitätsbedarfs der Bevölkerung planen. Durch die Anbindung an den lokalen ÖPNV und dessen Preissystem werden neue Zielgruppen erschlossen und die Auslastungen erhöht. Bei der Umsetzung können ÖPNV und Taxi flexibel kooperieren, um mehr Mobilität bei weniger Verkehr sicherzustellen.
NACHGEFRAGT bei Philipp Hanßen
Philipp Hanßen ist Verkehrsplaner im Mobility Analytics and Consulting (MAC) Team von ioki. Er begann seinen Weg bei ioki vor 2,5 Jahren zunächst als Praktikant und Werkstudent im MAC- Team und verfasst aktuell seine Abschlussarbeit zur Erlangung seines Masters im Fach Verkehrsingenieurwesen bei ioki. Die Arbeit beleuchtet die Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Einsatz von On-Demand-Verkehren im ländlichen Raum. Seit Ende 2021 unterstützt er das interdisziplinäre Team als Verkehrsplaner dabei, die Verkehrswende aktiv mitzugestalten.
Autonome Busse in Bad Birnbach – oder warum im ländlichen Raum die Zukunft des ÖPNV liegt
Wer an die Zukunft der Mobilität denkt, der sieht vor seinem inneren Auge junge Menschen in futuristischen Robotaxis durch Wolkenkratzerschluchten rasen. In der Realität fahren die meisten autonomen Projekte nicht mit schnittigen Robotaxis in deutschen Metropolen. Stattdessen bewegen sich behäbig aussehende Kleinbusse, sog. People Mover, in kleineren Städten und im ländlichen Raum durch schmale Gassen und über Marktplätze. So zum Beispiel in Bad Birnbach. Der kleine Ort im niederbayerischen Bäderdreieck, der eigentlich für sein Thermalbad bekannt ist, lockt seit 2017 nicht nur Wellnessgäste an, sondern auch Fans und Expertinnen neuer Mobilität. Der Grund dafür ist ein kleines, kastenartiges Gefährt mit einer Spitzengeschwindigkeit von nur 15 km/h: es handelt sich um den ersten autonomen Linienbus Deutschlands!
It’s all about that database – mit der Mobilithek sind alle Mobilitätsdaten an einem Ort
Gute Nachrichten für alle Beteiligten im Kosmos Mobilität: Seit dem 1. Juli 2022 heißt es eine für alle: Eine Plattform zum Austausch aller relevanter Mobilitätsdaten. Möglich macht das die Mobilithek. Dieser neue zentrale, einheitliche und benutzerfreundliche Zugang des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) löst die bisherigen Plattformen „Mobilitäts Daten Marktplatz“ und „mCLOUD“ ab.
NACHGEFRAGT bei Alexander Pullig
Alexander hat seine Reise im DB Konzern bei DB Regio Bus begonnen und hat sich schon hier als Product Owner von der „Wohin du Willst“ App mit der Frage beschäftigt, wie klassische Bedarfsverkehre digitalisiert werden können.
Bei ioki baut er seit seinem Wechsel die Plattform für Digitale Mobilität mit auf und entwickelt diese stetig weiter. Er wollte schon immer die Mobilität im ländlichen Raum verbessern, da er in seinem ländlich geprägten Heimatort stets auf das Auto angewiesen war.
NACHGEFRAGT bei Hanna Kops
Hanna Kops ist Head of Experience bei Transport for London. Sie leitet das digitale Designteam, das für die Erlebnisstrategie, die Innovation und das Design über alle digitalen Kanäle für eines der größten Verkehrssysteme in den UK verantwortlich ist.
NACHGEFRAGT bei Martin Neubauer
Martin Neubauer hat schon an mehreren Haltestellen im Mobilitätssektor Halt gemacht. Seit zwei Jahren ist er bei PostAuto tätig und ist hier verantwortlich für den Geschäftsbereich des autonomen Fahrens. Seit Ende 2020 hat er außerdem sein Mandat als Geschäftsleiter des Vereins Swiss Association for Autonomous Mobility inne. Wir haben von Martin spannende Insights rund um die Entwicklung autonomer Verkehre im ÖPNV erfahren.
Mobilitätsdatenverordnung
Im vergangenen September gab es den Startschuss für die großflächige Nutzung von Mobilitätsdaten in der Verkehrsplanung. Der Bundesrat hat sich auf ein in Kraft treten der Deutschen Mobilitätsdatenverordnung geeinigt. Durch die neue Verordnung ist es möglich, deutschlandweite Mobilitätsdaten auf dem s.g. Mobilitäts Daten Marktplatz (MDM), zur Verfügung zu stellen und diese dort abzurufen. Für Unternehmen aus dem Mobilitätssektor bedeutet die neue Verordnung den Zugang zu Datensätzen, die weit über den einfachen Aushangfahrplan hinausgehen. Endkunden profitieren von neuen, datengetriebenen Mobilitätskonzepten, die passgenau auf die tatsächlichen Mobilitätsbedürfnisse zugeschnitten sind.
Mobilitätsdaten als Treibstoff für innovative Verkehrskonzepte
Der Wunsch nach flexiblen, nachhaltigen und vor allem zeitgemäßen Mobilitätslösungen ist heute so laut wie noch nie zu vor. Die Digitalisierung und damit einhergehend die Nutzung von Daten treibt die Weiterentwicklung genau dieser Mobilitätslösungen voran. Komplexe Analysemodelle ermöglichen es, Daten verschiedener Quellen miteinander zu verknüpfen, Datenmengen auszuwerten und Ergebnisse in Echtzeit zu erhalten. Mobilitäts- und Verkehrsdaten sind somit der Treibstoff für einen bedarfsgerechten, automatisierten und vor allem kundenzentrisch ausgerichteten ÖPNV. Doch inwiefern verändern digitale und datenbasierte Anwendungen den Sektor des öffentlichen Verkehrs?
API-Integration – die ioki Software in externen Systemen
Was verbirgt sich hinter der ioki API? „Wir arbeiten kontinuierlich an unserer Datenhaltung und auch an der Anbindung und Integration von unserem System in externe Systeme“, so Andreas Schwarzkopf, Head of Backend Engineering bei ioki. Das Application Programming Interface, kurz API, kann dafür genutzt werden, eine Software in externe Systeme zu integrieren. Im Anwendungsfall ioki bedeutet das die Integration von unserem Betriebssystem für digitale Mobilität vor allem in externe Mobility as a Service (MaaS) Plattformen.
NACHGEFRAGT bei Andreas Schwarzkopf
Seit 2010 ist Andreas im Mobilitätsuniversum unterwegs: Von flinc, über den DB-Fuhrparkservice bis hin zu seiner Position als Head of Backend Engineering bei ioki hat Andreas schon an einigen Stationen Halt gemacht. Bei ioki kümmert er sich mit seinen über 20 Jahren IT-Expertise darum, neue Architekturen und Einzelkomponenten für unser Betriebssystem zu entwickeln und die vorhandenen Architekturen zu erweitern, unter anderem auch um unser Betriebssystem für andere Transportanbieter zu öffnen – kundenzentriert und bedarfsgerecht. Andreas, vielen Dank, dass Du dir die Zeit genommen hast.