Coronakrise: Gamechanger während des Klimawandels?
Bessere Luft, blauer Himmel und deutlich weniger Fahrzeuge auf den Straßen: Die Coronakrise hat unserem Planeten eine kleine, wohlverdiente Verschnaufpause verschaffen. Denn durch die Pandemie lassen sich positive Effekte im Hinblick auf die CO2-Emissionen verzeichnen. Aus einer aktuellen Studie geht hervor, dass die teilweise strikten Einschränkungen des öffentlichen Lebens auch die globalen Emissionen gesenkt haben.
Um die Ausbreitungen des Virus zu minimieren, wurden weltweit in vielen Ländern strikte Maßnahmen erlassen: So wurden Kontaktbeschränkungen und Homeoffice zur neuen Normalität zahlreicher Menschen. Damit einhergehend veränderte sich auch unser Mobilitäts- und Konsumverhalten.
NACHGEFRAGT bei Joachim Rodenkirch, Bürgermeister der Stadt Wittlich
Joachim Rodenkirch ist seit 2009 Bürgermeister der Kreisstadt Wittlich. Einer Stadt mit 20 000 Einwohnern, die fast genauso viele Arbeitsplätze bietet, womit Wittlich als das ökonomische Kraftzentrum zwischen Trier und Koblenz gilt. Rodenkirch hat Forstwirtschaft studiert, ist Mitglied des Kreistages und vertritt die Interessen der mittleren Städte im Vorstand des Städtetages von Rheinland-Pfalz. Als Bürgermeister hat er viele Entwicklungen der Stadt sowohl miterlebt als auch vorangetrieben. Im Jahre 2018 wurde das innovative Projekt Wittlich Shuttle gestartet.
NACHGEFRAGT bei Dr. Olga Nevska, Geschäftsführerin Telekom MobilitySolutions
Frau Dr. Olga Nevska ist Geschäftsführerin bei Telekom MobilitySolutions. Als Full-Service-Dienstleister und hundertprozentige Tochtergesellschaft der Telekom stellt Telekom MobilitySolutions ein umfassendes, auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtetes Angebot effizienter, wirtschaftlicher und nachhaltiger Mobilitätsdienste bereit. Das Portfolio reicht von der klassischen Fuhrparklösung mit kundengerechten Fahrzeugen inklusive Ausbauten bis hin zu Lösungen der Mitarbeitermobilität.
Die promovierte Wirtschafts- und Rechtswissenschaftlerin ist seit 2009 in verschiedenen Positionen für die Deutsche Telekom AG tätig: Controlling und Commercial sowohl in Deutschland als auch im internationalen Bereich.
Mitarbeitermobilität neu gedacht
Wir beobachten derzeit mehr denn je eine sich wandelnde Arbeitswelt. Wo gestern Homeoffice noch ein Ausnahmefall war, arbeitet man heute reibungslos in virtuellen Teams. Gleichzeitig verändert sich auch unser Umgang mit Mobilität. In Zeiten der Unsicherheit brauchen wir mehr denn je zuverlässige und bedarfsgerechte Lösungen, die uns sicher durch den (Arbeits-)Alltag bringen. Eine Anforderung, derer sich zukunftsfähige Arbeitgeber nicht erst seit Kurzem stellen.
Mobilität in Spanien
Mobilität ist nicht nur die Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum, Innovation und Handel, sondern auch für das persönliche Wohlbefinden der Menschen. Sie eröffnet Chancen sowohl für den Individualverkehr als auch für die Gemeinschaft als Ganzes und ist ein globales Phänomen mit lokaler Ausprägung. Denn die Mobilität gibt es nicht. So lassen sich zum Beispiel auf dem Land vollständig andere Anforderungen an Mobilität feststellen als in urbanen Ballungsräumen. Zieht man die Grenze noch etwas größer und betrachtet Mobilität im internationalen Vergleich, wird deutlich: Wirtschaftliche, kulturelle und geographische Unterschiede haben einen maßgeblichen Einfluss auf unser Verständnis von Mobilität.
Ist Pendeln noch up-to-date?
Stressfaktor Arbeitsweg: Was derzeit für viele aufgrund flexibler Homeoffice-Lösungen ent-fällt, ist unter normalen Umständen häufig der zeit- und nervenraubende Part des Arbeits-tages. Denn über 45 Prozent der Beschäftigten pendeln täglich zur Arbeit.
Mehr Effizienz durch On-Demand-Verkehre
Die Menschen sind häufig online und immer vernetzt, dies nutzen viele Unternehmen für sich. In diesem Zusammenhang steigt auch die Nutzung von Daten als Grundlage für Entscheidungen und es gibt eine zunehmende Rücksichtnahme auf die individuellen Anliegen jedes Einzelnen: Der Konsument rückt mehr und mehr in den Fokus und wird ein wichtiger Teil der Produktgestaltung. Auch Mobilitätsdienstleister müssen und wollen hier mithalten.
NACHGEFRAGT bei Professor Stephan Rammler
Stephan Rammler ist Professor für Transportation Design & Social Sciences an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und seit Oktober 2018 wissenschaftlicher Direktor des IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung. Außerdem ist er der Gründer des Instituts für Transportation Design (ITD) mit Mobilitäts- und Zukunftsforschung als Arbeitsschwerpunkte. Für seine Arbeiten zur umweltschonenden Fortbewegung erhielt er 2016 den ZEIT-Preis „Mut zur Nachhaltigkeit“ in der Kategorie Wissen.
Wir haben mit Professor Rammler über das Erforschen der Zukunft, den Mobilitätsbegriff allgemein sowie die aktuellen Geschehnisse und deren Bedeutung für ein möglicherweise neues Mobilitätsverständnis gesprochen.
NACHGEFRAGT bei Michael Wurm Director Mobility Analytics & Consulting bei ioki
Michael Wurm ist Director Mobility Analytics & Consultingbei ioki und bringt neben 15 Jahren Expertise im Bereich Verkehrsplanung & Verkehrsmodellierung seine Begeisterung für datengetriebene Analysen ein. Denn er ist überzeugt, dass neue Mobilitätsangebote nur mit der richtigen analytischen Herleitung ein Erfolg werden können. Michael ist nahezu seit der ersten Stunde bei ioki mit dabei. Aufgewachsen auf dem Land beschäftigt er sich seit jeher mit der Frage, wie ein Leben ohne eigenes Auto funktionieren kann – vor allem auch in ländlichen Regionen. Mit der Vision von ioki kann er sich daher bestens identifizieren. Heute spricht er mit uns über die Bedeutung neuer Mobilitätslösungen für bestehende Systeme, wichtige Fragen bei der Integration neuer Services und die Macht der Daten.
Mobility Analytics: städtische und regionale Infrastruktur planen
Über den Tellerrand hinaus: Mobilität ist mehr als nur die bloße Fortbewegung von A nach B. Sie ist das Produkt der sie umgebenden Infrastruktur, die sie beschränkt oder befähigt.
Wie machen es eigentlich unsere Nachbarn? – New Mobility in Europa
Die Mobilität der Zukunft ist nicht nur in Deutschland ein zentrales Thema, das stetig an Erkenntnissen und Alternativlösungen dazugewinnt. Ein Blick zu unseren Nachbarn, wie Schweden oder den Niederlanden, zeigt, dass sich New Mobility Konzepte in Europa auf unterschiedliche Weisen entwickeln und etablieren.
Mobility Analytics: Neue Mobilitätsangebote planen
Zeit für New Mobility: Was wären die besten Maßnahmen ohne eine konkrete Umsetzung wert? Nicht viel, genau! Und deswegen geht es bei einer Mobilitätsanalyse nicht nur um die Auswertung der aktuellen Situation und die Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs, sondern vor allem ganz praktisch auch um die Planung der neuen Mobilitätsangebote im Einklang mit dem bestehenden System.